Effiziente Produktionslogistik

Maschinenfabrik Eirich

Flexibel mit zwei Ebenen

Effiziente Produktionsprozesse mit Demag Krantechnologie

Mit der kompletten Umgestaltung ihrer Fertigung hat die Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG das umfangreichste Großprojekt ihrer Firmengeschichte umgesetzt. Neben der Investition in Maschinen und Logistik wurden Produktionsprozesse neu ausgerichtet. Maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung dieses komplexen Planungsvorhabens hat die Installation von neuer Krantechnologie. Damit profitiert das Unternehmen im 150sten Jahr seines Bestehens von flexiblen Fertigungsstrukturen mit hoch effizienter Intralogistik.

Das Projekt

Masterplan mit Fokus auf Effizienz

Nach kontinuierlichem Wachstum in den verschiedenen Sparten waren die Produktionskapazitäten am Hauptsitz des Unternehmens in Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis) ausgereizt. Es bestand hoher Handlungsbedarf, die damaligen Produktionsflächen und -abläufe den bestehenden Anforderungen anzupassen. Dazu wurde ein Masterplan entwickelt, der von Beginn an auf drei Aufgabenfelder fokussierte:

    • Lackieranlagen
    • Krantechnik
    • Logistik- und Produktionsprozesse

    Durch die Entwicklung von Mischmaschinen für zunehmend komplexere Aufgaben wuchs auch deren Gesamtgewicht. Die Folge: Die bis dahin installierte Krantechnik mit maximal 32 t Tragfähigkeit konnte die komplett montierten und bis zu 46 t schweren Großmischer nicht mehr als Ganzes bewegen. Große Maschinentypen mussten teilkomplettiert herausgefahren werden und mit Hilfe eines Autokrans außerhalb der Halle endmontiert und auch verladen werden. Das band Kapazitäten in der Fertigungsorganisation und war zudem mit stets hohen Mietkosten verbunden.

    Krane übernehmen zentrale Transportfunktionen

    So entstand eine moderne Produktionshalle von 105 m Länge. Während in dem breiteren Hallenschiff die Endmontage der Maschinen erfolgt sind parallel dazu die moderne Lackieranlagen installiert.

    Die zentralen Aufgaben der Intralogistik übernehmen in diesem Neubau sieben Demag Krananlagen. Die Universalkrane auf Basis standardisierter Krankomponenten wurden exakt nach den Vorgaben des Maschinenbauers EIRICH ausgelegt. Uwe Greissing, Betriebsleiter bei EIRICH und verantwortlich für die Umsetzung der Produktionsstrategie: „Für die Anforderungsprofile der Krananlagen konnten wir auf fundierte Erfahrungswerte zurückgreifen. Auch deshalb, weil wir von vornherein unsere Mitarbeiter miteinbezogen haben, die sehr genau wissen, auf welche Feinheiten es im täglichen Betriebsablauf mit diesen Krananlagen ankommt.“

    Für die Bestimmung der maximalen Tragfähigkeit der Krane wurde das derzeitige Höchstgewicht einer Maschine von EIRICH zugrunde gelegt, um sie von nur einem Kran bewegen zu lassen. Zwei Zweiträger-Laufkrane ZKKE mit jeweils  50 t Tragkraft und einem Spurmittenmaß von 22,22 m verfahren auf einer Kranbahn in 12,5 m Höhe. EIRICH ist mit diesen Kranen bereits für die Zukunft gerüstet: Die ZKKE sind für den Tandembetrieb ausgelegt und damit wurde das zu transportierende Maximalgewicht gleich verdoppelt. Um die schweren Maschinen feinfühlig bewegen und positionieren zu können, arbeiten die Hubwerke DR 20 zweistufig;  Fügevorgänge werden im sensiblen Feingang mit 0,3 m/min ausgeführt.

    Effizienz durch zweite Kranebene

    Das Intralogistikkonzept sieht weitere Krane vor, die sowohl für die Endmontage eingesetzt werden sowie die Zuführung von Baugruppen und Elektromotoren zu den einzelnen Montageplätzen übernehmen. Dazu wurde in 9,60 m Höhe eine zweite Kranebene mit zwei 12,5-t-Einträger-Laufkranen EKKE installiert.

    Betriebsleiter Uwe Greissing: „Mit diesem Konzept der zwei Ebenen wurde unsere Vorgabe umgesetzt, mit der jeder Kran in der Montagehalle unabhängig von den anderen gesteuert werden kann. Auch aus diesem Grund haben wir die Krane mit einer Funksteuerung ausgestattet, um die Überfahrt der Krane über die zwei Kranebenen störungsfrei sicher zu gewährleisten. Die aktuelle Generation der Handsender ist handlicher und für den Bediener angenehm zu nutzen. Auch das hat unsere Entscheidung für die Funksteuerung positiv beeinflusst.“

    Zur erhöhten Betriebssicherheit tragen Überwachungseinrichtungen der 50-t-Krane in der oberen Ebene bei. Dabei wird die Position des Lasthakens überwacht: Wenn deren oberste Hakenstellung erreicht ist, leuchtet ein optisches Signal auf und gibt dem Kranbediener grünes Licht für die Durchfahrt der darunter laufenden Krane.

    Sicheres Wenden von Bauteilen

    Auch das Zusammenspiel der Krananlagen war eine wesentliche Anforderung des Maschinenbauers. Damit sollte das Umsetzen und Wenden großer Bauteile mit Hilfe der Krantechnik möglich sein. Dazu verfahren die Krananlagen in den zwei übereinander liegenden Ebenen zusammen und erzielen einen geringstmöglichen Hakenabstand.

    Zusätzlich zur technischen Auslegung wurden mit geometrischen Feinheiten die Einsatzbereiche der Krananlagen optimiert und bestmögliche Anfahrmaße erzielt, so dass  EIRICH ein Maximum an Nutzfläche mit Krantechnik erreicht.

    Ressourcen-Einsparung durch kompakte Baumaße

    Weiterhin wurde die Vorgabe erfüllt, die beiden Zweiträger-Laufkrane auf einer Bahn bis auf ein vorgegebenes Mindestmaß zusammenzufahren, um die spätere Verladung von Maschinen von über 50 t Gesamtgewicht innerhalb der Fahrzone für Lkw zu ermöglichen. Für die endgültige Bauhöhe der Montagehalle schließlich war ein weiteres Kriterium ausschlaggebend. EIRICH bereitet für den Versand von Maschinen und Anlagenkomponenten deren direkte Verladung  in 40 Fuß-Seecontainer vor. Die Krane übernehmen dabei den Hub der Container auf Lkw. Dank der standardmäßig kompakten Bauformen bei Demag Kranen und Hubwerken konnte EIRICH die Bauhöhe der neuen Halle gering halten. Damit konnte das Investitionsvolumen weiter reduziert und der Verbrauch an Heizenergie nachhaltig eingeschränkt werden.“

    Leistungsstarke Krantechnik für Lackieranlage

    In dem parallel verlaufenden Hallenbereich installierte EIRICH die gesamten Lackiereinrichtungen mit zwei kombinierten Farbgebungs- und Trockenkabinen. Auch hier wurde das Konzept der zwei Kranebenen übernommen: Zwei 50-t-ZKKE mit 9,85 m Spurmittenmaß verfahren auf der oberen Bahn, darunter übernimmt ein 12,5-t-Einträger-Laufkran das Handling der zu lackierenden Teile. Wie in der Montagehalle sind die Krane über den Lackierstationen mit Frequenzumrichtern in der Katzfahrebene ausgestattet: für stufenlose Bewegungen und sanftes Anfahren der Katzen mit den hochwertigen Maschinen. Alle Krane bei EIRICH über eine aktive Lasterfassung. Das angehängte Gewicht wird dem Bediener sowohl über eine Großlastanzeige am Kran wie auch in dem lichtstarken Display der Funksteuerung angezeigt. Die Energieversorgung der Krananlagen erfolgt über die Demag Kompaktschleifleitung DCL.

    Betriebsleiter Uwe Greissing: „Mit unserem neuen Konzept haben wir aus der Lackiererei, die bislang immer der strukturelle Engpass im Unternehmen war, ein hoch effizientes System gemacht. Dazu tragen im Wesentlichen die in zwei Ebenen laufenden Krananlagen bei, mit denen die hintereinander liegenden Lackiereinrichtungen unabhängig voneinander bedient werden können.“

    Erfolgreicher Projektabschluss

    Bei EIRICH ist man mit dem Verlauf des Projekts durchweg zufrieden. Uwe Greissing zieht eine positive Bilanz: „Als Maschinenbauer brauchen wir verlässliche Partner, die uns in allen Phasen beratend unterstützen und die uns bei der Auswahl der geeigneten Technologie behilflich sind. Neben dem umfangreichen Demag Produktprogramm war für uns auch die fachliche Beratungskompetenz ein Grund dafür, dieses Projekt bei Terex Material Handling zu platzieren.

    Der Erfolg dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit zeigt sich auch darin, dass unsere Prozesse mit Unterstützung der Krantechnik einwandfrei laufen und wir auch nach Monaten des laufenden Betriebs keine Notwendigkeit haben, etwas nachzurüsten oder Zusätzliches anzufordern.“

    Über Maschinenfabrik EIRICH

    Jeden Tag begegnet man unzähligen Objekten, an deren Herstellung die Maschinen von EIRICH maßgeblich beteiligt waren. Die durchgängige Farbgebung von Betonpflastersteinen, die exakte Formgebung von Kfz-Kühlersystemen oder die garantiert gleichbleibend hohe Herstellungsqualität von optischen Gläsern haben eines gemeinsam: Ihre Roh- und Zusatzstoffe wurden zuvor mit Maschinen und Anlagen von EIRICH exakt nach Rezeptur gemischt.

    Seit Jahrzehnten ist die EIRICH Gruppe ein Spezialist für industrielle Aufbereitungstechnik. Das Unternehmen bietet ein großes Spektrum von der Einzelmaschine bis zur schlüsselfertigen Aufbereitungsanlage. Neben Mischern mit einem Fassungsvermögen von 1 l zu 12 000 l werden auch Maschinen für Granulier-, Trocknungs- und Feinmahltechnik hergestellt. Heute beschäftigt die familiengeführte EIRICH Gruppe weltweit 1.500 Mitarbeiter in elf Ländern auf 5 Kontinenten.