Mehr Sicherheit

Helling & Neuhaus

Sicherheit hat höchste Priorität

Sicheres Arbeiten unter schwebenden Lasten? Gemeinsam mit der Feuerverzinkerei Helling & Neuhaus und der Berufsgenossenschaft wurde  eine Lösung erarbeitet, die den Aufenthalt des Betriebspersonals unter schwebenden Lasten erlaubt. Die Hub- und Absenkstationen von zwei Förderstrecken sind mit je zwei Demag Doppelkettenzügen ausgerüstet, die über eine Tandemsteuerung verbunden sind. Dieses Konzept, das die Anforderungen an BGV D8 Plus-Züge in vollem Umfang erfüllt, wird auch in anderen Einsatzbereichen Schule machen und für größtmögliche Sicherheit sorgen.

Das Projekt

Neues Konzept für schwebende Lasten in der Produktion

Wenn sich Personen unter schwebenden Lasten aufhalten, die von Kettenzügen gehalten werden gelten besondere Sicherheitsvorschriften, die in der BGV D8 niedergeschrieben sind. Zu den Einsatzbereichen, in denen diese erhöhten Anforderungen konstruktiv und sicherheitstechnisch umzusetzen sind, können auch Produktionsanlagen für Oberflächentechnik gehören. Auch wenn der Produktionsablauf in den meisten Fällen automatisch erfolgt: Das zu beschichtende Material wird oft per Hand in die Traversen eingehängt und nach dem Rundlauf entnommen. Dazu muss es möglich sein, dass das Personal sich zum An- und Abhängen der einzelnen Teile unter den Lasten aufhält.

So auch bei er Feuerverzinkerei Helling und Neuhaus.

Die Lösung: An vier Auf- und Abgabestationen wurden jeweils zwei Demag Doppelkettenzüge LDC-D installiert, die zudem über eine Tandemsteuerung miteinander verbunden sind. Der LDC-D wurde auf Basis der bewährten Kettenzug-Baureihe DC für den Transport von Langgütern und für den Traversenbetrieb entwickelt. Dazu treibt der Kettenzug über eine angekuppelte Verbindungswelle einen separaten Hubblock mit eigenem Kettentrieb an. Beide Kettenabläufe sind durch einen gemeinsamen Rahmen starr verbunden, der Hakenabstand beträgt hier 800 mm. Durch seine traglastabhängigen hohen Geschwindigkeiten von bis zu 24 m/min ist der LDC-D auch für hohe Umschlagleistungen ausgelegt. Zudem zeichnet er sich durch längere Kettenlebensdauer aufgrund des geringeren Polygoneffekts aus, da keine zusätzlichen Kettenumlenkungen erfolgen.

Hohe Sicherheit beim Heben und Senken

Die vier Auf- und Abhängestationen bei Helling und Neuhaus bestehen aus 6m langen I-Profilen, die in den Bahnverlauf integriert sind. Erreicht eine der motorisch verfahrbaren Katz-Traversen eine dieser Stationen wird die Traverse zunächst arretiert. Die Bahnprofilstücke werden über zwei Doppelkettenzüge gehalten und für das händische Einhängen und Anknoten der zu verzinkenden Teile abgesenkt.

Zwei Kettenabläufe bedeuten auch zweifache Sicherheit. Die Züge werden durch die „elektrische Welle“ der Tandemsteuerung miteinander überwacht. Auf diese Weise vermeidet man Schrägstellungen der vier Haken beim heben und Senken. Selbst im Fall eines Kettenbruchs bleibt die Traverse in stabiler vertikaler Position. Die Hub- und Senkstationen arbeiten – auch durch die Ausstattung mit einem Doppelbremssystem – in mehrfacher Hinsicht redundant, um die höchstmögliche Sicherheit für das Personal sicherzustellen.

Steuerungstechnisch intelligent verknüpft

Die Tandemsteuerung jedes Traversenfahrwerks ist mit dem Steuerungskonzept der gesamten Materialflusstechnik, d.h. mit der intelligenten Steuerung der Ringbahnen, verbunden. Damit diese Steuerung sichere Signale von den Traversen erhält, wurden zusätzliche Endschalter für die Hakenstellungen der Kettenzüge eingebaut.

Mit diesem System hat Helling & Neuhaus einen ebenso wirtschaftlichen wie sicheren Weg gefunden, um gemäß BGV D8 einen D8 Plus-Zug zu realisieren und den Aufenthalt von Personen unter den Absenkstationen der Ringbahnen zu gewährleisten. Die technische Lösung basiert auf dem Einsatz von Demag Standardkomponenten aus dem Baukastensystem, die auch der Spezifikation „Verzinkerei-Ausführung“ entsprechen. In dieser Variante sind die Kettenzüge mit zusätzlichen Korrosionsschutzmaßnahmen versehen.

Lösung nicht nur für die Oberflächentechnik

Der ausfallfreie Betrieb der Hub- und Absenkstationen ist für Helling & Neuhaus von entscheidender Bedeutung. Auch diese Anforderung des Anwenders wird erfüllt, denn das neue System läuft seit der Installation problemlos. Dabei ist die BG V8 Plus-konforme Förder- und Hebeeinrichtung nicht nur für Betriebe der Oberflächentechnik interessant, sondern hat Modellcharakter für Einsätze in anderen Branchen.

Über Helling und Neuhaus

Die Helling & Neuhaus GmbH in Gütersloh ist Spezialist für Feuerverzinkung. Das Unternehmen gehört zur Seppeler-Gruppe, die insgesamt neun Verzinkereien in der Nordhälfte Deutschlands sowie drei in Polen betreibt. Dabei setzen die einzelnen Standorte jeweils unterschiedliche Schwerpunkte in ihrem Produktprogramm. Als Feuerverzinkerei mit universellem Anspruch veredelt Helling & Neuhaus die unterschiedlichsten Bauteile von der kleinen Schraube bis zu sechs Meter langen Metallteilen.