Vertikaler Palettentransport – Simpel. Gut. Extrem langlebig.
Das Unternehmen
Die Arvato Group ist eine international agierende Dienstleistungsgruppe, die für Geschäftskunden diverser Branchen u.a. maßgeschneiderte Supply-Chain-Services (Arvato), Finanzdienstleistungen (Riverty) und IT-Services (Arvato Systems) erbringt. Die Unternehmensgruppe gehört zu 100 Prozent zum Medienkonzern Bertelsmann SE & Co. KGaA.
Ob Konsumgüter oder Massenmärkte, hochempfindliche Medikamente oder individuelle Luxusgüter – Arvato hat oder entwickelt für jedes Produkt und jeden Kunden die passende Lösung entlang der Supply Chain. Zum Kerngeschäft gehört traditionell die Verlagsauslieferung: Für mehr als 200 Verlage liefert die VVA - Arvato Media GmbH von ihren drei Standorten Gütersloh, Verl und Gilching aus Bücher, CDs, Zeitschriften, Papier-, Büro- und Schreibwaren sowie Spiele in den Handel und an die Endverbraucher.
Die Aufgabe
In der Verlagsauslieferung am Standort Gütersloh nutzt Arvato seit 1978 einen Palettenlift, der deutlich einfacher aufgebaut ist als ein konventioneller Vertikalförderer und vermutlich eben deshalb schon eine sehr hohe Lebensdauer erreicht hat: Die beladenen Paletten werden der Liftstation über eine Rollenförderstrecke zugeführt. Dort angekommen, gibt die Anlagensteuerung ein Signal und der Fördertechnik-Abschnitt unter der Palette begibt sich mitsamt der Palette auf die höhergelegene Ebene.
Damit nutzt Arvato ein sehr einfaches und platzsparendes Konzept des vertikalen Palettentransports. Das Anheben der Palette (einschließlich des Rollenförderer-Abschnitts) übernimmt ein Seilzug. Seit 46 Jahre übernahm ein Demag Seilzug P diese Hubvorgänge. Der Seilzug ist oberhalb der oberen Förderetage auf einer Konsole montiert.
Dieses Hubwerk sollte nun altersbedingt ersetzt werden – unter Beibehaltung der Grundkonstruktion und mit Einbindung des neuen Hubwerks in die Gesamtsteuerung der Förderanlage.
Die Lösung
Die Peschke Industriekranservice GmbH schlug den Austausch des P-Zugs gegen ein Hubwerk der DH Baureihe vor. Dieses Hubwerk wurde zwar bereits vor 40 Jahren erstmals vorgestellt, seitdem aber beständig weiterentwickelt. Das Basiskonzept des Hubwerks war von Grund auf stimmig, so dass sich der DH als das Hubwerk der Branche etabliert hat – nicht nur in der Krantechnik, sondern auch im Sonderanlagenbau und sogar bei horizontalen Anwendungen, weil es in diversen Einbaulagen verwendbar ist. Und aktuell steht es in einer grundlegend überarbeiteten Version zur Verfügung.
Die Montage des Demag Hubwerks DH 1025 erfolgt durch Peschke Industriekranservice GmbH.
Peschke wählte ein Hubwerk vom Typ DH 1025 mit einer Tragfähigkeit von 2,5 Tonnen aus. Der Seilzug hebt die Palette mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min (Haupthub) auf die zweite Ebene. Die exakte Positionierung in der Vertikalen erfolgt mit einer Feinhubgeschwindigkeit von 2,0 m/min. Sowohl mechanisch als auch steuerungstechnisch ließ sich das neue Hubwerk 1:1 in die Förderanlage integrieren.
Diese Lösung zeigt: Das DH-Hubwerk ist auch dann erste Wahl, wenn es um hebetechnische Aufgaben außerhalb des Kranbaus geht.
Die Besonderheiten
Nach erfolgreichem Umbau bewährt sich das neue Hubwerk als effizientes, sicheres und zuverlässiges Werkzeug für den Palettentransport in der Vertikalen. Außerdem hat der Anwender schnell festgestellt, dass der neue Hebezug im Vergleich zum alten eine größere Laufruhe erreicht.
Aufgrund dieser Erfahrungen wird Arvato auch den Umbau des zweiten Palettenlifts, der die Paletten aus dem Lager auf die Kommissionier- und Versandebene bringt, bei Peschke in Auftrag geben.
Neben dem Palettenlift sind über 120 Demag Getriebemotoren im Einsatz, um die Paletten durch das Sortierzentrum von A nach B zu befördern. Seit Jahrzehnten bewährt sich diese Lösung bei Arvato und wird zukünftig durch Ersatzmotoren ertüchtigt.
Drei Fragen an Danilo Peschke, Geschäftsführer der Peschke Industriekranservice GmbH, Bielefeld
Demag: Welche Anforderungen haben Sie zuerst vom Projektpartner erhalten?
Danilo Peschke: Gewünscht war ein 1:1 Austausch des Hubwerks – möglichst unter Beibehaltung der Umgebungskonstruktion und mit Integration in die Steuerungs- und Automatisierungstechnik der gesamten Förderanlage. Und natürlich sollte die neue Lösung ausfallsicher und langlebig sein.
Demag: Lag die Lösung auf der Hand oder haben Sie Alternativen geprüft?
Danilo Peschke: Wir prüfen bei jedem Projekt Alternativen, aber die Lösung lag letztlich auf der Hand. Ein Demag Hubwerk sollte es sein – schließlich hatte der vorhandene Demag Seilzug 46 Jahre lang gehalten. Die DH Baureihe ist nicht nur im Kranbau erste Wahl, sondern auch in eben solchen Applikationen wie hier. Und der DH ist, obwohl es ihn schon lange gibt, auf der Höhe der Zeit in Sachen Sicherheit, Präzision und Zuverlässigkeit.
Demag: Haben Arvato und Sie schon Folgeprojekte vereinbart?
Danilo Peschke: Ja, gleich zwei. Zunächst wird ein baugleicher Palettenlift, der für den Transport von oben nach unten zuständig ist, ebenfalls umgerüstet. Und dann gehen wir gemeinsam die horizontalen Förderstrecken an. Sie werden auch von robusten Demag Motoren angetrieben – seit Jahrzehnten. Wir tauschen sie ebenfalls aus, gegen moderne Demag KB Motoren, und können als angenehmen Nebeneffekt dabei auch Effizienzgewinne erzielen.
