Wenn Luxus-Reisemobile schweben
      
                
                  
    
          Demag KBK bei MORELO Reisemobile GmbH
      
                
              Modulares Fertigungskonzept zur Montage von Wohnmobilen mit dem Kranbaukasten Demag KBK
Das Unternehmen
Kopf einziehen und sich sehr vorsichtig bewegen: Diese Übung mag beim Urlaub mit „normalen“ Wohnmobilen und Campern unvermeidlich sein, nicht aber bei den Reisemobilen von MORELO. Das Unternehmen, erst 2010 gegründet, hat sich fest im Luxussegment des Marktes etabliert und fertigt in Schlüsselfeld First-Class-Reisemobile in großer Variantenvielfalt, die allesamt ein großzügiges Wohn- und Reisegefühl vermitteln.
Die Fertigung von Reisemobilen – auch von solchen im Luxussegment – „made in Germany“ erfordert eine durchgetaktete und bestens organisierte Montage. Das ist umso wichtiger, da die einzelnen Mobile durch zahlreiche Sonderausstattungen individualisiert werden. MORELO arbeitet deshalb mit modernen Fertigungskonzepten wie Kanban und Kaizen – und mit einem perfekt angepassten Kran- und Handhabungssystem. Mit Liebe zum Detail zählt jeder Handgriff, um dem Kunden das eigene Zuhause für die perfekte Reise zu übergeben.
Die Aufgabe
Die Montagelinie startet mit einem Fahrgestell, das von einem Fahrzeugbauer als Partnerbetrieb z. B. durch Verstärkungen im Chassis und Befestigungspunkte für den Aufbau vorbereitet wird. Dann durchläuft das „nackte“ Chassis eine Produktionslinie mit 25 Taktplätzen – und verlässt sie am Ende als vollständiges, fahrbereites Luxus-Reisemobil. Wie komplex die Montage ist, zeigt ein Detail: In einem einzigen Wohnmobil werden zwischen acht und 25 Kilometer Kabel verlegt.
Die Montage von größeren Modulen wie z. B. der Küche und der Seitenwände erfordert Präzision. Sie werden auf separaten „Zubringerlinien“ individuell aufgebaut und vollständig konfektioniert – einschließlich Außenlackierung und –dekor, Innenteppichen, Fenstern, Türrahmen etc. In der Hauptlinie müssen sie im Anschluss „lediglich“ bereitgestellt und montiert werden. Für die entsprechenden Taktplätze suchte MORELO ein flexibles und präzise positionierbares Transport- und Handhabungssystem.
Die Lösung
Über die halbe Länge der Montagelinie hinweg wurde ein Demag KBK-Zweiträger-Hängekransystem installiert. Das Leichtkransystem ist eine bewährte Standardlösung für Montageaufgaben in den unterschiedlichsten Industrien und in der Produktion von Automobilkomponenten weit verbreitet. Die Anzahl der Kranbrücken auf der Kranbahn kann flexibel gewählt werden, die Leichtlaufeigenschaften gewährleisten eine ergonomische Handhabung und präzises Positionieren in der Horizontalen. Die Stromzuführung erfolgt beim Kunden über eine integrierte Schleifleitung und sorgt für mehr Sicherheit durch die mangelnde Schleifleitung und etwaige Kollissionspunkte mit den Reisemobilkomponenten. Darüber hinaus entsteht eine ansprechende Optik, die für MORELO schon deshalb wichtig ist, weil das Unternehmen der weltweiten Fan-Gemeinde regelmäßig Werksführungen anbietet.
Den Transport in der Vertikalen übernehmen Demag-Kettenzüge vom Typ DC-Com. Sie überzeugen in Tausenden von Anwendungsfällen durch hohe Qualität im täglichen Gebrauch, eine sehr gute Ausstattung schon als Standardmodell und umfassende Optionspakete. Für die Montage ist es MORELO extrem wichtig, dass die mit den zwei serienmäßigen Hubgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann. Der Feinhub wird grundsätzlich auf den letzten Zentimetern benötigt, wenn die Module auf dem Innenboden des Fahrzeugs abgesetzt oder – das betrifft die Aufbauten – mit dem Chassis sowie miteinander verbunden werden. Außerdem werden die Seitenwände mit dem KBK-System von der liegenden Position (für den Transport zur Taktstation) in die Senkrechte gebracht.
Die Besonderheiten
Bei der exakten Positionierung der Seitenwände am Chassis arbeiten die Demag KBK-Krane grundsätzlich mit einer Traverse. Die vormontierten Wände sind nicht besonders schwer – Leichtbau ist das Grundkonzept bei Reisemobilen –, aber sehr unhandlich. Bei einem zehn Meter langen Mobil (und es gibt noch längere) handelt es sich um ein rund 30 m2 großes Bauteil, das extrem präzise auf dem bzw. am Chassis positioniert, eingepasst und befestigt werden muss.
    
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