
Vom Blechtafellager in die Laserbearbeitung
Isoliersysteme im Großformat
Maßgeschneidertes und kompaktes Krankonzept mit Demag Krankomponenten
Das Unternehmen
Kraftwerksturbinen, Papiermaschinen, Blockheizkraftwerke, Abgassysteme…: Viele große und sehr große Maschinen und Anlagen werden im letzten Produktionsschritt eingehaust. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Geräuschentwicklung eindämmen, eine notwendige Abschottung vor Hitze und Kälte schaffen sowie Brandschutz gewährleisten und die jeweilige Maschine vor Feuchtigkeit schützen. In jedem Fall werden die Isoliersysteme individuell projektiert maßgeschneidert gefertigt und montiert.
Einer der wenigen Spezialisten auf diesem anspruchsvollen Gebiet des Sondermaschinen- und Anlagenbaus ist die EUGEN ARNOLD GmbH in Aichtal. Die Produktion der Einhausung beginnt in der Regel mit der Laserbearbeitung von (Edel-)Stahlblechen, die nicht nur zugeschnitten, sondern auch dreidimensional verformt, mit Durchbrüchen und Ausnehmungen versehen und dann mit Isolierwerkstoffen verklebt und verbunden werden. Die Montage der Einhausungen erfolgt durch das Unternehmen weltweit vor Ort. Die mobile mechanische Vor-Ort Bearbeitung von ARNOLD ist der After-Sales-Service des Spezialisten, um die Qualität der Isolierung jederzeit weltweit sicherzustellen.
Die Aufgabe
Im Zuge eines Neubaus ließ ARNOLD ein neues Blechlager errichten, in dem die Blechtafeln aus Edelstahl in großer Variantenvielfalt platzsparend bevorratet werden.
Ein Stapler entnimmt die Palette mit dem entsprechenden Rohblech aus dem Regal und setzt sie auf dem Boden ab. Der Folgeschritt – der Transport des einzelnen Blechs zur Laserbearbeitungsanlage – sollte, so die Materialflussplanung, flurfrei, effizient und sicher mit einem Kran erfolgen. Im Anschluss an den erfolgten Zuschnitt wird das Material an den benachbarten Arbeitsplätzen weiterbearbeitet.
Mit der Planung und dem Bau des Krans beauftragte ARNOLD die Materialflusstechnik-Experten der Liebl Kranbau GmbH.
Die Lösung
Das klare Layout des Lagers erleichterte die Planung: Die Laserbearbeitungsanlage steht direkt in der Flucht der Lagergasse. Die Liebl-Kranexperten konnten somit einen Kran projektieren, der die Blechtafeln direkt auf dem Tisch der Anlage positioniert. Das präzise Handling der flächigen Tafeln per Funksteuerung spart Zeit und sichert die Laserbearbeitungsanlage durch den passenden Blickwinkel zur Zielzone.
Die Krane haben jeweils ein weites Spurmittenmaß und sind kompakt gebaut: Die Kranbahn verläuft passgenau über die Langgut-Regale und die Katzen sind ein Sonderbau von Liebl, um die Deckenhöhe optimal auszunutzen und den Hubweg mit 12 Metern vollständig auszunutzen.
Bei der Konstruktion der beiden Krane bediente sich der Demag Partner aus dem Konstruktionsbaukasten: Der Kran verfährt auf Radblöcken vom Typ DRS-M 125, die über Winkelgetriebemotoren AMZ 30 mit Bremsmotoren ZBA 90 angetrieben werden. Die Stromversorgung übernimmt eine Kompaktschleifleitung von Typ DCL-Pro mit Mitteleinspeisung. Sie besteht aus vorkonfektionierten, steckbaren Modulen und zeichnet sich u. a. durch eine lange Lebensdauer aus.
Als Hubwerk wurde ein Demag Seilzug DVR mit einer Tragfähigkeit von 10 Tonnen ausgewählt. Die Lasten werden dabei in zwei Geschwindigkeiten gehandelt: 5,00 m/min beim Transport der Tafeln zur Bearbeitungsanlage und bei der Rückfahrt ins Lager, 0,80 m/min beim Positionieren der Bleche auf dem Tisch der Laserschneidanlage.
Die Besonderheiten
Der geringe Abstand zwischen dem obersten Regalfach und der Hallendecke verlangte nach Konstruktions-Know-how von Liebl Kranbau. Geschäftsführer Franz Liebl: „Eine Standardkatze – egal wie kompakt sie ist – hätte hier zu hoch gebaut. Wir haben deshalb einen DVR-Seilzug als Fußzug verwendet und diesen mit einer maßgeschneiderten, selbst konstruierten Katze kombiniert (Bild). So können wir die Gegebenheiten in den Lagergängen optimal ausnutzen.“
Dieses Konzept aus einer Kombination von hochwertigen Standard-Komponenten aus dem vielseitigen Demag Produktporfolio, einer kompakten Kranbrücke „made by Liebl“ und einer maßgeschneiderten Krankatze auf der Basis eines Demag-Fußzugs bewährt sich seit der Inbetriebnahme zur Zufriedenheit des Betreibers.
Liebl Kranbau GmbH
Die Liebl Kranbau GmbH verfügt über einen hervorragenden Ruf in der Branche und steht für jahrzehntelange Erfahrung und innovative Systemlösungen. Und natürlich für schwäbischen Unternehmergeist und unbändiges Tüftlertum. Seit der Firmengründung im Jahr 1997 ist das Unternehmen unter der Leitung des Gründers Franz Liebl auf einem stetigen Expansionskurs. In Ostfildern nahe Stuttgart arbeitet das Familienunternehmen die innovativen und kundenorientierten Systemlösungen für die Kran- und Handhabungstechnik aus, die der Kranbauer fertigt, beim Kunden installiert und wartet.
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