Pressemeldung
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Zeitsprung für zwei Laufkrane

  • Demag Service modernisiert Krananlagen in einem Wasserkraftwerk
  • Investition in zukunftssichere Krane
  • Anspruchsvolle Baustellenlogistik

Mit einem umfassenden Modernisierungspaket hat der Demag Service zwei baugleiche Zweiträger-Laufkrane im Wasserkraftwerk Albbruck-Dogern (RADAG) auf eine Zeitreise geschickt. Nach umfangreichen Arbeiten an Antriebstechnik und Steuerungstechnik weisen die beiden über 80 Jahre alten Laufkrane heute den aktuellen Stand der Technik auf und gewährleisten eine hohe Verfügbarkeit, um den Austausch von Maschinenteilen zu unterstützen.

Modernisierungskonzept mit hohen Anforderungen

Die beiden Zweiträger-Laufkrane waren jeweils ausgestattet mit einem 150-t-Hubwerk und einer Winkelkatze, um Reparaturarbeiten an den Turbinen und den Austausch von Maschinenteilen durchführen zu können. Gefordert waren neben der Modernisierung der Antriebstechnik für drei Achsen auch die Erneuerung der kompletten Kranelektrik sowie die Implementierung einer Kransteuerung mit Sicherheitsfunktionen. Während der gesamten Umbauphase musste die Verfügbarkeit von einer Krananlage gesichert sein. Um die bis zu mehr als eine Tonne wiegenden Komponenten in die Arbeitsebene zu heben, installierte der Demag Service zunächst einen I-Profilträger mit Kettenzug unter der Konstruktion der Hallendecke. Diese zusätzliche Hubeinrichtung stellte den Schlüssel für die logistischen Herausforderungen auf dieser Baustelle dar.

Carolin Paulus, Vice President von Terex Material Handling und Leiterin des Demag Services weltweit: „Bereits in der Planungsphase wurden die hohen Herausforderungen dieses Projekts deutlich. Gefragt war neben einer überzeugenden technischen Lösung auch ein erfahrenes, leistungsfähiges Team, das nicht nur die verschiedenen Disziplinen der Kran- und Hebetechnik abdeckt sondern auch die reibungslose Baustellenlogistik und zuverlässige Montage vor Ort gewährleistet.“

Hublösung für 150 Tonnen

Eine erste Anforderung stellte der Austausch der Antriebseinheiten für die beiden 150-t-Hubwerke dar, die über ein zusätzliches Zwischengetriebe verfügten. Auf Basis einer Neuvermessung konstruierte der Demag Service eine Welle mit der die Antriebsleistung des neuen Hubmotors in das Getriebe eingeleitet wird. Mit der Adaption einer sicheren zweikanaligen Lastsensorik im Stahlbau der vorhandenen Katze wurden weitere Anforderungen an eine zukunftssichere Hubtechnik erfüllt.

Mehr Flexibilität durch weitere Hubwerke

Aufgrund der begrenzten Kapazitäten auf der Hubwerkkatze entwickelten die Demag Modernisierungs-Experten für ein zweites Hubwerk eine eigenständige Tenderlösung mit mechanischer Kopplung an die Hauptkatze. Dank schnellerer Hubgeschwindigkeiten und einer kleineren Unterflasche setzt der Betreiber dieses 10-t-Hubwerk in Co-Axial-Bauweise für flexible Wartungs- und Reparatureinsätze ein.

Ein weiteres Hubwerk verfuhr bis dahin entlang des äußeren Kranträgers auf einer Winkelkatze. Diese Bauform bietet den Vorteil auch die Randbereiche der Halle mit dem Kranhaken zu erreichen. Durch die Installation einer neuen kompakten Winkelkatze mit einem Demag Seilzug 6,3 t wurde den Anforderungen an eine flexibel agierende Hubeinrichtung erfüllt.

Antriebskonzept mit Frequenzumrichter

Zusätzliche Sicherheit wurde durch den Einbau eines innenseitigen Geländers auf der Brücke als Absturzsicherung realisiert. Dabei mussten sämtliche Arbeiten an den Bühnen mit Schraubverbindungen umgesetzt werden weil aufgrund der Nietenkonstruktion des Stahlbaus jegliche Schweißarbeiten aufgrund eines zu erwartenden Wärmeverzugs ausgeschlossen wurden.

Die bislang aufwendige Stromzuführung per Kabeltrommel mit einem Einspeisepunkt in der Hallenmitte wurde ersetzt durch eine schlanke, unterhalb der Kranbahn installierte Schleifleitung. Die Katzen werden nun über Kabelschleppleitungen versorgt, die in KBK 25-Profilschienen geführt werden.

Zeitsprung mit modernisierter Steuerung

Mit dem Einbau zahlreicher Elektronikkomponenten haben die beiden Laufkrane einen Zeitsprung über acht Jahrzehnte unternommen und sind steuerungstechnisch auf dem Stand aktueller Prozesskrane. Dazu wurde eine fehlersichere SPS Siemens S7 über Profibus und Profinet installiert.

Mit der elektronischen Lastmesseinrichtung werden Hubwerk und Tragkonstruktion vor Überlastungen geschützt. Der Lastkollektivspeicher erfasst alle Beanspruchungen der Hubwerke während des Betriebes.

Dank der neuen Steuerung wird der synchronisierte Gleichlauf der beiden Krane im Tandembetrieb für Haupthub und Katzfahrt gewährleistet. Zudem wurde eine synchronisierte Nachlaufregelung für Katzfahrantriebe implementiert. Damit können die Krane als Tandem z. B. die Turbinen und andere großvolumige Anlagenteile sicher heben und transportieren. Die beiden Krane kommunizieren dazu über ein optisches Datenübertragungssystem in sicherer Profinet-Verbindung. Die implementierte Umrichtertechnik verfügt zudem über eine Netzrückspeisung mit der die überschüssige Energie genutzt werden kann.

Die Steuerung der Krane erfolgt mit komfortablem Abstand zur Last – über eine ebenfalls im Modernisierungspaket enthaltene Funkfernbedienung. Über das Display des Funksenders erhält der Kranbediener zudem wichtige Statusmeldungen der Anlagen.

Auch nach der Modernisierung verfügt der Kran über eine Reihe an z. T. offenen Getrieben, die zuverlässig in Gang gehalten werden müssen. Diese bislang turnusmäßig von Hand erledigte Aufgabe wird nun über eine Zentralschmierung realisiert, die die benötigten Schmierstoffe in bestimmten Intervallen an die Verbraucherstellen pumpt.

Wasserkraftwerk für umweltfreundliche Energieerzeugung

Das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern (RADAG) wurde zwischen 1930 und 1933 direkt an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz errichtet. Als Laufwasserkraftwerk nutzt es das Gefälle des Rheins zur Gewinnung von umweltfreundlicher regenerativer Energie. In der Maschinenhalle des 1933 in Betrieb genommenen Rheinraftwerks Albbruck-Dogern (RADAG) arbeiten drei Kaplanturbinen mit einer Schluckfähigkeit von jeweils 350 m³/s. Gemeinsam mit einem Wehrkraftwerk erzeugt der Betreiber Schluchseewerk AG an diesem Standort im Jahresdurchschnitt 650 Mio. Kilowattstunden CO2-freien Strom, für 180.000 Haushalte.

Über Terex Material Handling

Mit Demag Industriekranen und Krankomponenten ist die Terex MHPS GmbH einer der weltweit führenden Anbieter von Krantechnologie. Die Kernkompetenzen des Geschäftsbereichs Terex Material Handling bestehen in der Entwicklung, Konstruktion und Herstellung technisch anspruchsvoller Krane, Hebezeuge und Komponenten sowie der Erbringung von Vertriebs- und Serviceleistungen für diese Produkte. Terex Material Handling produziert an 19 Standorten auf fünf Kontinenten und erreicht seine Kunden durch die Präsenz in über 60 Ländern.

Über Terex Corporation

Die Terex Corporation ist ein diversifiziert aufgestellter, global tätiger Hersteller des Maschinen- und Anlagenbaus. Kernaufgabe der Terex Corporation ist die Bereitstellung zuverlässiger, kundenorientierter Lösungen für zahlreiche Anwendungsbereiche wie z.B. Bau und Infrastruktur, Schifffahrt- und Transportunternehmen, die Gesteinsindustrie, Raffinerien, Energieversorger, kommunale Dienstleister und Fertigungsbetriebe. Terex berichtet in fünf verschiedenen Unternehmenssegmenten: Aerial Work Platforms, Construction, Cranes, Material Handling & Port Solutions und Materials Processing. Terex Financial Services bietet breite Unterstützung bei der Anschaffung von Terex-Maschinen. Auf unseren Webseiten: www.demagcranes.de und www.terex.com erhalten Sie weitere Informationen.

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Christoph Kreutzenbeck

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